12.04.2023

IHK Firmenpatenschaft

Patenschaft mit Perspektive

Unbesetzte Ausbildungsplätze auf der einen Seite, orientierungslose Nachwuchskräfte auf der anderen Seite. Wie man beide Probleme gleichzeitig angeht, zeigt eine Initiative der IHK. Die wir aktiv unterstützen.

„Und? Was möchtest du nach der Schule mal machen?“
Dass nicht jeder eine klare Antwort auf diese Frage hat, ist keine Schande. Und vor allem keine Seltenheit. Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt.
„Viele Jugendlichen wissen weder, wo ihre persönlichen Stärken liegen, noch, in welchem Beruf sie sie später gut nutzen können“, weiß unsere Ausbildungsleiterin Jennifer Fahnenstiel. „Hinzu kommt, dass viele junge Menschen große Angst haben, sich bei der Berufswahl falsch zu entscheiden.“
Deshalb ist es von Vorteil, die beruflichen Möglichkeiten erst einmal auszuloten und sich gleichzeitig mit ein paar Unternehmen bekannt zu machen. Und genau das ist das Ziel der Initiative „Firmenpaten“ der IHK. Das Projekt bringt Unternehmen und Jugendliche aus der Mittelschule zusammen. Weil jeder vierte Azubi in einem IHK-Beruf früher an einer Mittelschule war, sind diese Schulen eine wichtige Zielgruppe im Kampf gegen den Fachkräftemangel.

It’s a match!

„Der erste Schritt auf dem Weg zum Firmenpaten ist die Kontaktaufnahme mit der IHK“, erzählt Jennifer Fahnenstiel. Darauf folgt ein sogenannter Matching-Termin, bei dem Unternehmen und Schulen feststellen können, ob sie auch in der Praxis gut zusammenpassen. „Wir bieten den Interessierten z. B. Vorträge und später auch ein Praktikum an. Manche Schulen benötigen stattdessen eher finanzielle Unterstützung“, weiß Jennifer Fahnenstiel. 
Unsere Partnerschule ist die Scharrer Mittelschule in Nürnberg, die in Sachen Berufsorientierung auch bisher schon einiges unternommen hat. 

Voneinander lernen

Neben Praxistagen und Infoabenden veranstalten wir auch regemäßig Workshops im Rahmen der Berufsorientierung, beispielsweise zum Thema Business-Knigge. 
„Der Input von uns ist deshalb so wichtig, weil die Schülerinnen und Schüler aktuell noch nicht auf eigene Erfahrungen mit Arbeitgebern zurückgreifen können. Wir wissen, worauf es ankommt, und möchten das den jungen Menschen vermitteln“, sagt Anja Giesbert, unsere Teamleiterin Recruiting. Deshalb ist es besonders wichtig, Hürden und Ängste in Bezug auf den bevorstehenden Berufsstart abzubauen: Wie verhalte ich mich am besten beim Bewerbungsgespräch? Was ziehe ich an? Welche Fragen sollte ich stellen?
Besser, wenn man die Antworten darauf von den Unternehmen direkt bekommt.
Für uns ist die Firmenpatenschaft eine großartige Möglichkeit, unser Ausbildungskonzept weiter zu verbessern. „Weil wir auch in Zukunft jungen Menschen die bestmögliche Ausbildung bieten wollen, hinterfragen wir uns ständig selbst,“ erklärt Jennifer Fahnenstiel. „Das bedeutet, die Bedürfnisse der Nachwuchskräfte zu erkennen, sie ernst zu nehmen und dann unser Konzept auch entsprechend anzupassen.“

Bisher ist die Firmenpatenschaft ein Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler nehmen unser Infoangebot an und auch für uns hat sich eine vielversprechende Möglichkeit aufgetan. „Wir haben einen Schüler aus der achten Klasse, der gerade mit Begeisterung ein Praktikum in unserer Abteilung Bau-, Glas- und Sonderreinigung macht“, freut sich unsere Teamleiterin Recruiting. 

Foto:  IHK / Ljuba Edel

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