07.12.2023

Kantinenreinigung mit System

"Vom Boden essen"

Einmal wischen und fertig? Mitnichten. In einer professionellen Reinigung beginnt die eigentliche Arbeit lange vor der ersten Reinigung. Warum das sichtbar saubere Ergebnis nur einen Bruchteil der Arbeit ausmacht, erklären unsere Reinigungsprofis aus der Anwendungstechnik. Wir begleiten eine Testreinigung. Vom Erstgespräch bis hin zum perfekten Ergebnis.

Der Freitag nach Fronleichnam, morgens um 6.30 Uhr. Unsere Anwendungstechniker Tayfun Tuncer und Oliver Kussberger betreten die ca. 628 m² große Kantine des Kunden. Die Tische und Stühle, an denen sonst die Mitarbeitenden des Kunden zu Mittag essen, haben wir schon am Tag zuvor komplett ausgeräumt. Innerhalb der nächsten acht Stunden wird der dort verlegte Parkettboden nicht mehr wiederzuerkennen sein. Denn das Holz wird in mehreren Schritten aufbereitet und nachgeölt. Obwohl solche Spezialeinsätze für unsere Anwendungstechnik nicht ungewöhnlich sind, ist diese Reinigung etwas Besonderes. Mit dem Auftrag verbinden wir nämlich einen Praxistag, bei dem wir unseren operativen Mitarbeitenden Kenntnisse in der Gebäudereinigung vermitteln und vorhandenes Wissen vertiefen. 
Pünktlich um 6.30 Uhr sind alle da, die meisten der Kolleginnen und Kollegen kennen sich schon lange, einige davon sind noch ganz neu bei uns. Auch wenn viele von ihnen unterschiedliche Aufgaben haben und in verschiedenen Objekten im Einsatz sind, haben sie heute alle dasselbe Ziel, der Junior Abschnittsleiter arbeitet Seite an Seite mit dem Chief Operative Officer. Ein solcher Auftrag gelingt nur mit Teamwork, dessen sind sich alle bewusst.

Test, Test, Test

Ankommen und einfach loslegen ist aber nicht drin! 
Bevor der erste Wischmopp den Boden berührt, steht eine Menge Vorarbeit an. Denn ein solcher Auftrag benötigt eine gründliche Planung, eine detaillierte Absprache mit dem Kunden und nicht zuletzt ein hohes Maß an Professionalität.
„Nachdem der Kunde mit dem Auftrag an uns herantrat, starteten wir mit der Erstellung eines Reinigungskonzepts. Diese Vorbereitung macht einen Großteil der Arbeit aus,“ erklärt Tayfun Tuncer. „Viele Außenstehende sind überrascht, dass die eigentliche Reinigung, also das finale Ergebnis, nur einen Teil des Auftrags ausmacht.“ 
Zu Beginn steht meist eine Testreinigung beim Kunden an. Dafür legen wir eine Musterfläche an, auf der Geräte, Methoden und Reinigungsmittel getestet werden. „Wir müssen uns vorab mit der Materie vertraut machen, damit wir wissen, was uns erwartet: Welche Besonderheiten müssen wir berücksichtigen? Wie stark ist die Verschmutzung? Solche Dinge lassen sich nicht anhand von Fotos erkennen, das muss man sehen“, ergänzt Oliver Kussberger.

Die Testreinigung lässt außerdem erste Prognosen zu. Welches Ergebnis kann der Kunde erwarten? Welches Verfahren wenden wir an? Und welche Maßnahmen empfehlen wir im Anschluss an unseren Einsatz. Denn wie lange das Ergebnis einer professionellen Reinigung zu sehen ist, hängt auch davon ab, wie danach gereinigt und gepflegt wird. „Wir geben außerdem Empfehlungen zur Optimierung der Unterhaltsreinigung: Reinigungsmittel, Verfahren, Geräte und Reinigungsintervalle variieren je nach Art des Bodenbelags so stark, dass universelle Empfehlungen auf Dauer nicht zielführend sind“, weiß Tayfun Tuncer. 

Was gibt es hier zu tun?

Bei der Testreinigung fallen uns diverse Sachen auf, die wir bei der späteren Reinigung berücksichtigen müssen. Daraus erstellen wir dann eine Art To-do-Liste für die Reinigung. „Wo viele Menschen laufen, ist der Boden stärker verschmutzt. 
Wo Stühle stehen, finden wir viele Kratzer in der Oberfläche. Unter Pflanzenkübeln wiederum ist der Boden immer in einem besseren Zustand,“ erklärt Oliver Kussberger. „All das können wir mit einer professionellen Reinigung beheben.“ Allerdings können im Laufe der Zeit Schäden entstehen, denen auch mit einer professionellen Reinigung nicht beizukommen ist. „Wenn der Boden Risse hat oder an einigen Stellen durch Feuchtigkeit aufgequollen ist, können wir wenig ausrichten“, so Oliver Kussberger. Bei einigen Schäden benötigt es ein genaues Hinschauen und dann auch gegebenenfalls ein Ausprobieren. „In unserem Fall hatte ein Tablett-Wagen, der immer an derselben Stelle stand, durch seine dunklen Reifen Spuren im Belag hinterlassen. Hier und da gab es auch ein paar Stellen, an denen Mittel aus Desinfektionsspendern den Boden beschädigt hatte. Aus unserer Erfahrung wissen wir aber, dass wir solche Schäden – je nach Eindringtiefe – beheben können“, berichtet der Anwendungstechniker. 
Wichtig ist auch, sich die Bedeutung einer regelmäßigen Grundreinigung bewusst zu machen. „Auch wenn regelmäßig eine Unterhaltsreinigung durchgeführt wird, ersetzt das langfristig keine Grundreinigung. Vergleichen kann man das mit der täglichen Mundhygiene: Auch wer mehrmals täglich seine Zähne putzt, muss trotzdem hin und wieder zum Zahnarzt zur professionellen Zahnreinigung,“ weiß Tayfun Tuncer. „Das gilt besonders für Flächen, die häufig genutzt werden – wie eben in diesem Fall.“

Das Verfahren

Für die Reinigung setzen wir auf ein maschinelles Trockenreinigungs-Verfahren. Saubermachen ohne Wasser? Wie soll das denn gehen? Tayfun Tuncer hat die Antwort: „Gerade bei Holzboden besteht die Gefahr, dass der Boden aufquillt. Außerdem ist ein Trockenverfahren schonender für Material, Gesundheit und Umwelt.“

Dabei rauen wir die Oberfläche mithilfe von Reinigungs-Pads an, in denen Schleifmittel eingearbeitet ist. Diese Pads entfernen nicht nur auf der Bodenoberfläche haftenden Schmutz, sondern auch alte Pflegeschichten, die sich noch auf der Oberfläche befinden.
Mithilfe der Einscheibenmaschine mit integrierter Absaugung (siehe Foto 4) bearbeiten wir den Boden in regelmäßigen spiralförmigen Bahnen. Das Besondere an der Maschine ist, dass sie die durch die mechanische Trockenreinigung gelöste Partikel auch sofort einsaugt. Das verhindert, dass sich die bereits gelösten Verschmutzungen später wieder auf der Oberfläche ablagern. Der nicht durch die Absaugung entfernte Staub wird anschließend durch Feuchtreinigungstüchern vollständig entfernt.

Im nächsten Schritt folgt die Pflege: Wir tragen mindestens zwei Mal ein imprägnierendes Pflegeöl auf, das den Boden sowohl schützt als auch seine Maserung und Farbgebung betont. „Die Farbe des Bodens sieht nach der Imprägnierung satter aus“, erklärt der Anwendungstechniker. Etwa zwei Stunden später ist der Boden wieder begehbar, nach etwa 24 Stunden kann die Oberfläche auch wieder ganz normal gereinigt werden.

Hinweis: Den Praxistag haben wir zusammen mit unserem Praxispartner Kiehl veranstaltet, der uns die Produkte dafür kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Kategorien

Kontakt

0911 5213-0 info@fuerst-gruppe.de